Schwedenfreizeit 2025

Nachricht 12. August 2025

Von Elchen und der DIN 18065 oder auch eine ganz normale Jugendfreizeit

Tag 1: Ist Schlafen überhaupt möglich?

Wenn am Anfang der Sommerferien drei Bullis auf dem Vorplatz der Andreaskirche stehen, dann heißt es, es geht wieder in die Sommerfreizeit. Nachdem wir letztes Jahr nach Spanien fuhren, hieß es dieses Mal wieder ab in den Norden, bzw. ab nach Schweden.

Und so kam es, dass wir am 4. Juli um 15.30Uhr, nach einer kurzen Andacht mit Reisesegen von Diakonin Bettina Ley, mit drei Bullis, welche bis zum Dach vollgepackt waren, 21,5 Teilnehmer*innen, 3 ,5 Teamer*innen und 2 Diakon*innen unsere ca. 24 stündige Fahrt nach Ludvika in Mittelschweden starteten. 

Während wir uns also auf die Reise begaben, hier ein paar Informationen zu Schweden:

Schweden hat ca. 10,54 Millionen Einwohner und eine Fläche von 450.295km². Das entspricht einen Einwohner auf 0,0427km². Politisch hat Schweden eine Parlamentarische Monarchie und als Staatsoberhaupt König Carl XVI. Gustaf. Außerdem ist Schweden seit 1995 Mitglied der Europäischen Union (EU), sowie seit dem 25. März 2001 auch im Schengen-Raum. Trotz dessen das Schweden in der EU ist, verwenden sie immer noch ihre eigene Währung, die Schwedische Krone. Ein Euro entspricht ca. 100 Kronen.

Soviel zu Schweden und zurück zu unserer Fahrt. Nachdem wir erstaunlich gut um Hamburg herumgekommen sind, hieß es in Rostock erstmal auf die Fähre warten. Als wir dann gegen 21.45Uhr auf die Fähre kamen, sind wir dann auch relativ flott losgekommen und jeder suchte sich so langsam seinen Schlafplatz, ob zwischen Stühlen, auf Stühlen, in irgendwelchen Fluren oder gar zusammengequetscht zwischen den Casinoautomaten, jeder hat einen Platz gefunden und zumindest kurz ein wenig schlafen können.

Tag 2: Immer dieser Michel

Gegen 6.00Uhr konnten wir von der Fähre fahren und unsere ca. 10 stündige Fahrt nun von Trelleborg nach Ludvika fortsetzen. Nach gut 2 Stunden machten wir eine Frühstückspause mit Kaffee, bevor wir dann gegen 13.00Uhr eine etwas längere Mittagspause machten. Am Nachmittag haben wir dann noch einen kurzen Zwischenstopp in Katthult gemacht. Wem Katthult jetzt nichts sagt, dem sagt aber ganz bestimmt das Buch „Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren etwas. Die Filme über Michel wurden nämlich in den 70er Jahren genau hier gedreht.  Als wir uns alles in Ruhe angeschaut hatten, ging es weiter zur letzten Etappe Richtung Ludvika.

Nach einer sehr langen und auch anstrengenden Fahrt kamen wir dann am Abend des 5. Juli gegen 18.00Uhr, mitten im Regen, an unserem Haus in der Nähe von Ludvika an. Während wir die Bullis ausräumten und unsere Zimmer bezogen, kümmerten sich einige Teilnehmer mit den Teamern darum, dass ein Topf mit frisch gekochten Nudeln mit Tomatensoße zubereitet wurde.

Nachdem dann alle satt waren und ein wenig die nähere Umgebung erkundet hatten, gingen wir dann auch nach einem anstrengenden Tag – glücklich endlich wieder in einem Bett zu liegen – schlafen.

Tag 3 und 4: Wo sind wir und wer bist du so?

Am nächsten Morgen frühstückten wir erstmal ganz entspannt, bevor es zum ersten Großeinkauf und zum kurzen Erkunden von Ludvika ging.

Allgemein kann man sagen, dass es am ersten und zweiten Tag vor Ort, eher ums bessere Kennenlernen der Umgebung und auch der anderen Teilnehmenden ging. Denn auch am zweiten Tag erkundeten manche Ludvika und die Ersten holten bereits ihre Wanderschuhe raus und einige trauten sich auch schon in die hauseigenen Kanus und fuhren damit auf dem großen See an unserem Haus.

Tag 5: Alte Wikinger

Erst an Tag 5 entfernten wir uns das erste Mal etwas weiter vom Haus und schauten uns ein Wikingerschiffsgrab an, bevor wir dann unsere Reise in die Stadt Västerås weiterführten.

Tag 6 und 7: Die Elche und die Ostsee

Nach Västerås folgte ein entspannter Tag am See in Ludvika, wobei eher ein entspannter Vormittag, denn eine sich nähernde Gewitterfront brachte uns früher ans Haus als geplant. Zum Glück ging es am nächsten Tag zum Strand. Wir legten auf dem Weg dorthin einen kleinen Zwischenstopp in einem Elchpark ein, um uns diese schönen Tiere anschauen zu können. Für viele war dies sicher das erste Mal, dass sie Elche in natura sehen und dann auch noch füttern konnten.

Nachdem ein sich festgefahrener Bulli, mit gemeinschaftlicher Kraft aus einem Matschloch gedrückt wurde, konnte es weitergehen und wir setzten unsere Fahrt zur Ostsee fort.

Tag 8: Die 27 Zwerge auf der Jagd nach dem Kupfer

Schweden erlangte  durch den Abbau von Kupfer einst sehr viel Geld. Eine der größten Minen von Schweden ist Falun, diese wollten wir uns natürlich auch anschauen und so begaben wir uns, mit Helm und orangenem Umhang gekleidet, wie die 7 Zwerge, wobei es in unserem Fall ja 27 Zwerge waren, in die kalten Tiefen der Erde. Nach einer ca. einstündigen Tour, hatten wir nochmal eine Stunde Zeit um das Gelände (natürlich nur oben, nicht unter Tage) auf eigene Faust zu erkunden.

Tag 9: Bergfest

Es war Zeit aufzuräumen! Wenn 27 Personen eng aufeinander leben, dann wird es irgendwann auch mal Zeit aufzuräumen und zu putzen. Genau das taten wir an Tag Nummer 9 unserer Freizeit.

Tag 9 ist außerdem ein ganz besonderer Tag, denn er ist die Mitte acht Tage lagen hinter uns und nur noch acht Tage vor uns, also ein Grund zu feiern!  Nachdem wir abends selbstgemachte Burger gegessen hatten, starteten wir den von Diakonin Bettina Ley geplanten Schweden-Abend, in welchem wir in kleinen Gruppen versuchen mussten, die Teamer*innen in Quizzen und anderen Aufgaben zu besiegen. Die Teamer haben zwar mit Abstand gewonnen, aber es hatten dennoch alle einen tollen Abend.

Tag 10: Der verkaterte Sonntag

Wie nannte Jonas Dallwig ihn so schön: der verkaterte Sonntag. Nach einem langen Bergfest folgte die pure Entspannung; wir taten einfachmal gar nichts. Wobei das nicht ganz stimmt, es gab immer

irgendeine kleine Gruppe, die wandern gegangen ist, welche die Kanus rausgeholt hat oder einfach nur schwimmen war. Oder man lag auf dem Sofa und hat „Schäfchen gezählt“...

All das kann ziemlich entspannend sein, denn genau das sollte man machen, wenn es am nächsten Tag früh losgeht; denn wir wollten nach Stockholm fahren.

Tag 11: Stockholm und die DIN 18065

Die letzte Woche in Schweden fing an und für uns ging es in die Hauptstadt. In Kleingruppen erkundeten wir Stockholm. Man konnte die schönen Seiten entdecken, sich aber auch wundern, warum man in einem Touristen-Shop taktische Kampfmesser oder Pistolen kaufen kann. Das hat aber natürlich niemand gemacht. Auch konnte man sich, über die doch etwas merkwürdigen Stockholmer Treppen wundern, die anders als in Deutschland nicht genormt sind und dadurch ungleichmäßig erbaut wurden. Es ist wirklich nicht angenehm, eine ungenormte Treppe hoch oder hinunter zu laufen. Also ein Hoch auf die DIN 18065.

Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, ging es dann für uns wieder zurück nach Ludvika.

Tag 12: Zzz

Nach Stockholm hieß es erstmal wieder entspannen und so verbrachten wir Tag 12 am Haus. Einige wurden kreativ und bemalten Taschen oder ähnliches und andere genossen den Tag am hauseigenen See.

Tag 13: Ööö re Bro?!

Am nächsten Tag ging es für eine kleine Gruppe nach Örebro einer kleinen Stadt in Schweden, welche mit einem Freilichtmuseum wirbt. Auch wenn das Freilichtmuseum nicht ganz so war, wie wir es erwartet hatten, war die Stadt selber dafür umso schöner. 

Tag 14: Upsi wir sind in Uppsala

Nachdem am Vortag eine kleine Gruppe nach Örebro reiste, ging es nun für eine Kleingruppe nach Uppsala. Uppsala ist eine der bekanntesten schwedischen Städte und vor allem für seine, bereits im 15. Jahrhundert gegründete Universität, bekannt.

Tag 15: Wem gehört eigentlich diese Socke hier?

Der Tag vor der Abfahrt: Es hieß aufräumen und packen und spätestens jetzt musste geklärt werden, wem eigentlich welches Kleidungstück gehörte, welche so herumlagen. Aber auch das klappte meisterhaft und so waren wir schon zum Mittag fertig und einige gingen nochmal in den See oder spielten eine Runde Karten.

Am Abend stand dann nach der allabendlichen Abendandacht die große Auswertungsrunde der gesamten Freizeit an, bevor wir dann ein letztes Mal den Abend gemütlich zusammen ausklingen ließen.

Tag 16: Schlafend zwischen den Bullis

Der Wecker klingelte um 5.00Uhr und die letzten Sachen wurden schnell noch in den Reisetaschen verstaut, bevor Jonas Dallwig gegen 6.30Uhr begann „Tetris“ mit den Taschen zu spielen. Nach einem Restefrühstück wurden noch die letzten Sachen aus dem Gruppenhaus verstaut und alles durchgefegt. Gegen 9.30Uhr fuhren wir dann los, in Richtung Trelleborg, zur Fähre. Nach einer Mittagspause kamen wir gegen 19.00Uhr in Trelleborg an, machten aber erst nochmal einen Zwischenstopp am Strand, an dem wir noch eine Stunde entspannten, bevor wir unsere Bullis in die Schlange zur Fähre einreihten, nicht wissend, dass es deutlich länger dauern sollte als geplant…

Wir mussten nämlich leider feststellen, dass die Rampe der Fähre, um die Autos auf oder wieder von der Fähre herunterfahren zu lassen, defekt war und somit die aktuellen Passagiere nicht von der Fähre kamen und wir nicht drauf. Wir mussten also abwarten. Und weil aus Minuten Stunden wurden, legten wir uns zum auszuruhen einfach zwischen die Bullis, auf die zum Glück noch sehr warme Straße.

Mit ca. dreieinhalb Stunden Verspätung konnten wir dann endlich auf die Fähre fahren. Wie auch auf der Hinreise, suchte sich jeder einen Schlafplatz dort, wo man irgendwie liegen konnte.

Tag 17: Zurück in Hollage

Die Fähre schaffte es, einiges an verlorener Zeit wieder aufzuholen und so kamen wir gegen 7.30Uhr in Rostock an und fuhren dann erstmal bis 9.00Uhr, bevor wir eine kurze Frühstückspause machten. Dann ging es weiter und gegen 12.30Uhr kamen wir dann nach einer sehr schönen, aber auch anstrengenden Sommerfreizeit in Hollage an der Andreaskirche an.

So, ich glaube das ist alles, oder?

Naja, wahrscheinlich nicht, ich werde mit ziemlicher Sicherheit irgendetwas vergessen haben und aufgrund meines doch sehr langen Textes, habe ich auch ein bisschen gekürzt, aber ich hoffe trotzdem, dass Sie einen kleinen Einblick in unsere Jugendfreizeit bekommen konnten.

Zum Schluss möchte ich noch etwas Wichtiges loswerden:

VIELEN DANK!

Vielen Dank an all diejenigen, die für unsere Jugendfreizeit gespendet haben.

Vielen Dank an die Teamer*innen: Jonas Dallwig, Kira Ferle, Sarah Oventrop und Nico Langemeyer – ohne euch und eure Unterstützung  wäre es nicht möglich, dass wir Sommerfreizeiten wie sie aktuell bei uns stattfinden, so veranstalten könnten.

Und natürlich ein großes Dankeschön an unseren Diakon Udo Ferle und unsere Diakonin Bettina Ley – ohne euch hätte das alles nicht funktioniert und wir wären nie in Schweden gewesen.

Während ich all das hier schreibe, sitze ich an meinem Schreibtisch, zurück in Deutschland und schaue mir dabei die Bilder und den WhatsApp-Verlauf unserer Gruppe an. Und eins muss ich auf jeden Fall noch sagen: Auch wenn vor Ort nicht immer alles perfekt ist, bei 27 Personen ist das ja auch normal,  es gibt schließlich immer mal Aktivitäten, die einen persönlich im ersten Moment vielleicht nicht so ansprechen, aber am Ende ist es genau so, wie in der Jahreslosung: „Prüft alles und behaltet das Gute“.

Und genau das mache ich, die schönen Erinnerungen bleiben für immer und die anderen, die habe ich schon längst vergessen.

Julien P. Möller