Gründonnerstag
Am Gründonnerstag fand – wie schon in den Jahren zuvor – das Tischabendmahl an einer festlich gedeckten Tafel statt. Weiße Tischdecken, ein Teelicht und ein kleiner Teller mit einer Serviette an jedem Platz sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Unter der Serviette lagen ein Stück Mazzen und ein Einzelkelch mit Traubensaft. Gläser, Wasser, Wein, Trauben, Käse und Brötchengebäck standen für die anschließende gemeinsame Mahlzeit bereit.
Der Andreaschor, unter Leitung von Insa Zimni, nahm gegenüber der Tafel Platz und begleitete das Abendmahl musikalisch – mit Liedern, die sich über den Abend verteilten und immer wieder Momente der Besinnung schufen. Viele Gemeindemitglieder waren gekommen, um diese besondere Form des Feierabendmahls gemeinsam zu begehen. Diakon Udo Ferle leitete durch die Liturgie. Wir hörten ausgewählte Psalmen aus der jüdischen Passah-Liturgie, die durch Lesungen zur Passion Jesu ergänzt wurden.
Die Kerzen des Menora-Leuchters wurden entzündet und das Licht von Platz zu Platz weitergegeben. Währenddessen sang der Chor einen Kanon, in welchen wir, die Gemeinde, mit einstimmen konnten. Beim Abendmahl wurde die Serviette gelüftet, die Mazze verzehrt und der Kelch geleert. Danach wurde gemeinsam gegessen und geredet – eine angenehme, offene Atmosphäre erfüllte den Raum. Leise Klaviermusik leitete den Übergang zum stilleren Teil des Abends ein. Gemeinsam sangen wir das Lied „Bleibet hier“, während der Altar nach und nach abgeräumt wurde. Zum Schluss wurde die Dornenkrone an das Kreuz gehängt. Danach wählte jede und jeder für sich, den eigenen Moment des Aufbruchs – und verließ die Kirche schließlich in stiller Andacht.