3. Gruß aus der Andreasgemeinde

Nachricht 31. März 2020

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Andreasgemeinde,

was ist heute eigentlich für ein Tag? Oft muss ich erstmal nachdenken. Mein Zeitgefühl passt nicht mehr. Sonst geht mir das im Urlaub so. Aber diese Zeit ist kein Urlaub, wahrlich nicht. Wer Urlaub gebucht hatte, musste ihn stornieren. Der Urlaub findet jetzt zu Hause statt. Und wer keinen Urlaub hat, muss weiter arbeiten. Doch ganz anders meistens. Alles ist jetzt anders! Auch für die, die nicht arbeiten.

Wie geht es Ihnen zu Hause? Im Homeoffice, bei Telefon- und Videokonferenzen. Mit  der Betreuung der Kinder, die ganz schön anstrengend sein können. Vielleicht sind Sie auch ganz allein. Niemand kommt mehr einfach so auf einen Kaffee vorbei. Mit manchen von Ihnen habe ich telefoniert in der letzten Woche. Auch mit Gemeindegliedern aus der Andreasgemeinde, die im St. Josefshaus in Wallenhorst leben, habe ich telefoniert. Sie dürfen nun nicht einmal mehr das Zimmer verlassen und haben sich sehr gefreut über den telefonischen Kontakt. Den Bewohnerinnen und Bewohnern in St. Josef, aber auch in allen anderen Altenheimen und allen Mitarbeitenden dort gilt in diesen Tagen unsere Fürbitte ganz besonders! Mögen sie alle gestärkt und getröstet werden.

In meiner Arbeit in der Schüchtermann-Klinik, der ich jetzt nur noch eingeschränkt und mit großer Vorsicht nachkommen kann, erlebe ich, wie wichtig neben der medizinischen und leiblichen Versorgung die Seel-Sorge ist. Der Glaube hilft mir, weil ich fest darauf vertraue, dass ich nicht allein bin. Das tut mir gut, und ich habe den Eindruck, das hilft auch den Patientinnen und Patienten. Viele Menschen fragen in dieser Zeit mehr als sonst danach, was wirklich wichtig ist im Leben.

Was gibt es Neues aus der Andreasgemeinde? Immer noch gibt es keine Veranstaltungen und keine Gottesdienste. Das empfinde ich jetzt, wo wir in die Karwoche hineingehen, besonders schmerzlich. Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern liegen mir am Herzen. Das merke ich in diesem Jahr noch stärker als sonst.

Aber Karfreitag und Ostern fallen ja nicht aus! Wir können es feiern - alleine und doch verbunden.

Damit die Menschen aus unserer Gemeinde, die kein Internet haben, auch mitfeiern können, habe ich einen Brief geschrieben, der in der nächsten Woche von unseren Jugendlichen an alle Gemeindeglieder ab 70 Jahren verteilt wird. Vielen Dank euch Jugendlichen!

Pastor Martin Steinke, Vakanzvertreter