14. Gruß aus der Andreasgemeinde

Nachricht 18. Juni 2020

Liebe Gemeindemitglieder der Andreasgemeinde,

jetzt feiern wir wieder Gottesdienst! Zwei Sonntags-Gottesdienste und einen Taufgottesdienst am Samstag haben wir bereits gefeiert. Und ich kann sagen, dass es besser ging, als ich erwartet hatte. Rückblickend denke ich, das war genau richtig, dass wir unseren ersten Gottesdienst am Pfingstsonntag unter dem Motto „Du führst uns hinaus ins Weite!“ mit einem Fest im Garten hinter der Kirche gefeiert haben. Ja, das war ein Fest für mich. Wir haben die Sonne gespürt, den Wind gefühlt und hinter der Maske die Luft gerochen und den Atem gespürt. Gottes Geist hat geweht. Er hat uns verbunden zu seiner Gemeinde. Gottes Geist führt nämlich in die Weite, und er führt zusammen. Er ist ein Geist der Gemeinschaft. In vielen Augen habe ich ein Strahlen entdeckt, als die Mitfeiernden sich auf den Heimweg machten. Ich habe deutlich ‚gesehen‘, wie sie gelächelt haben - hinter ihrer Maske.

Der Pfingstgottesdienst ist für mich Anlass zu großem Dank! So viele Menschen haben mit geplant und vorbereitet, haben Stühle geschleppt und dekoriert, die Sound-Anlage aufgebaut und Musik gemacht, Menschen in Empfang genommen, die Namen aufgenommen und den Weg zu den Plätzen geleitet, im Gottesdienst gelesen und gebetet und alles wieder abgebaut. DANKE, liebes Vorbereitungsteam, liebe Kirchenvorsteher/innen, liebe Jugendmitarbeiter/innen, DANKE allen haupt- und ehrenamtlichen Mitwirkenden! Im Anschluss an den Gottesdienst habe ich spontan gesagt: „Das können wir wieder machen! Wenn so viele Menschen mit Begeisterung dabei sind, ist das doch ein Klacks!“ Naja, ein Klacks war’s nicht, aber es hat hervorragend geklappt. Und jetzt nach zwei Wochen sage ich auch nicht mehr: „Das können wir jeden Sonntag machen!“, sondern eher: „Das können wir ruhig öfter machen!“

Gespannt war ich auf die ersten Gottesdienste in unserer Kirche. Die Abstands- und Hygieneregeln, vor allem das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes machen alles recht beschwerlich. Ich war angenehm überrascht, dass die Tauffamilie am Samstag und die Besucher am letzten Sonntag mehrheitlich gesagt haben: „Das war ein schöner Gottesdienst!“ Gefreut habe ich mich über die Rückmeldung eines Gemeindegliedes, das mich angerufen und mir gesagt hat: „Ich habe gestaunt, wie wohltuend der Gottesdienst war. So ruhig und zentriert. Das Singen hat mir nicht gefehlt! Ich fand das Sprechen der Texte der Gesangbuchlieder  zum Klavierspiel sehr gut.“ Mir fehlt das Singen schon. Aber auch in der Form, in der wir zur Zeit Gottesdienst feiern, spüre ich deutlich Gottes Geist am Wirken. Wir kommen zusammen, hören auf Gottes Wort, loben, danken, bitten und tanken auf. Das tut einfach gut!

Wie geht es Ihnen? Wie geht es Dir? Was erwarten Sie von der Andreasgemeinde, von uns? Was vermissen Sie? Was würden Sie sich wünschen? Ich freue mich über jede Rückmeldung! Auch wenn ich heute so positiv über den Start unserer Gottesdienste berichtet habe, so vermisse ich immer noch vieles. Vor allem die Begegnungen vor und nach dem Gottesdienst. Das gemeinsame Kaffeetrinken, die Gespräche, die Nähe. Und eins ist mir ganz wichtig: Wer sagt: „Ich komme noch nicht in die Gemeinde. Ich gehöre zur Risikogruppe oder bin mir noch unsicher. Ich kann einfach keine Maske über 30 Minuten tragen. Ich warte lieber noch!“, der macht auch das genau richtig! Jede/r entscheidet für sich. Es gibt viele gute Möglichkeiten, Gottesdienst im Radio, im Fernsehen oder im Internet mitzufeiern. Wo auch immer Sie das tun: Gott segne Sie und Euch! Bleibt behütet!

Ihr/Euer Martin Steinke
Pastor in der Vakanzzeit