Neben Christel Hebrok als Gemeindesekretärin werde ich am 30. September 2019 ebenfalls meinen letzten offiziellen Arbeitstag als Pastor in der Andreasgemeinde haben. Ich wechsle dann auf eine übergemeindliche Stelle im Kirchenkreis Osnabrück. Leider konnten sich der Kirchenvorstand und ich uns nicht auf ein gemeinsames Leitungsbild und eine daraus abzuleitende Aufgabenverteilung verständigen. Da ist es dann am Pastor zu gehen. Bis meine Familie und ich in Osnabrück eine Wohnung gefunden haben, bleiben wir zunächst noch im Pfarrhaus wohnen.
Ich blicke dankbar und um viele Erfahrungen reicher auf die dreieinhalb Jahre in Wallenhorst zurück: Auf Kirchenvorsteher*innen, die sich mit viel Herzblut und Können eingebracht haben. Auf Udo, Ellen, Christel, die sich weit über das normale Maß hinaus engagieren und mit denen ich – ähnlich wie mit Ragnhild – sehr gut kollegial zusammenarbeiten konnte. Exemplarisch kann ich darüber hinaus die Freude erwähnen, Hilma Fischer und die Frauen von der Frauenhilfe und vom Gesprächskreis am Mittwoch zu begegnen oder den Menschen von der Ökumenischen Hospizgruppe, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Ein Rückhalt waren mir das Redaktionsteam und der Besuchsdienstkreis, die so wertvolle Arbeit für und in der Gemeinde leisten. Beeindruckt war ich auch von den Jugendlichen, die sich als Teamer in der Konfirmandenarbeit oder sonst in der Gemeinde engagieren. Dankbar bin ich auch für die vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit z.B. mit Pfarrer Dietmar Schöneich und seinem pastoralen Team. Gerne war ich auch in der Andreas-KiTa mit seinen auch religionspädagogisch engagierten Erzieherinnen und vielen leuchtenden Kinderaugen. Ganz ähnlich sind mir die Begegnungen mit Lehrerinnen und Schülern aus den fünf Schulen auf unserem Gemeindegebiet in Erinnerung.
Entgegenkommend war auch die Zusammenarbeit mit dem Rathaus. Als Familie freuen wir uns über all diejenigen, die es uns leicht gemacht haben, hier in Wallenhorst anzukommen und uns wohl zu fühlen. Ausdrucksstark fand ich an vielen Stellen die geistliche Gemeinschaft: in wunderbaren (AusZEIT- oder Pfingstmontags-)Gottesdiensten, beim Gebet der Religionen, ökumenischen Friedensandachten, sowie in der Verbundenheit mit Kollegen und Menschen aus der Paul-Gerhardt-, der Thomas- und der Matthäusgemeinde. Bei weitem nicht nur, aber in besonderer Weise haben mir Ereignisse wie die beiden Gemeindefeste mit Musik und Tanz unter dem Glockenturm, die Gemeindereise auf den Spuren von Jan Hus oder das vorbereitende Engagement und die Spendenbereitschaft, die dazu geführt haben, dass wir mit jungen Erwachsenen eine so großartige Reise in unseren Partnerkirchenkreis nach Südafrika machen konnten, vor Augen geführt, wie be-Geist-ernd Kirche und Glaube sein können. Schließlich war es für mich eine große Ehre und Freude, so viele Menschen an besonderen Punkten ihres Lebens begleiten zu dürfen: bei fröhlichen Taufen, Konfirmationen, Trauungen und feierlichen Segnungen z. B. zur Einschulung. Aber auch für das vielfältige Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben, indem ich so manchen von Ihnen im Namen Jesu Christi begleiten durfte, wenn einer Ihrer Angehörigen verstorben war, bedanke ich mich sehr. Schließlich bitte ich um Vergebung, für die Dinge, dir mir nicht gelungen sind oder die ich versäumt habe. Möge die Vielfalt in der Andreasgemeinde weiter gedeihen. Möge der Geist Jesu Christi von hier aus weiter ausstrahlen und Menschen befähigen und ermuntern. Möge der Friede und der Segen Gottes mit Euch sein!
Pastor Friedemann Keller
PS.: Herzliche Einladung: Am 27. Oktober wird es um 18 Uhr einen Gottesdienst geben, mit dem ich aus der Andreasgemeinde verabschiedet werde.